Was Farbtöne und Schuhe gemeinsam haben
CategoriesWohnpsychologie
Letztens standen Kunden hier im Laden. Bestens ausgestattet mit einer Musterplatte der zukünftigen Küchenfront und einem Muster des Küchenfußbodens.
Meine Kundin hatte die Idee, ihre Küche unbunt Ton in Ton zu gestalten und mit Accessoires hinterher Farbakzente zu setzen.
Ich finde, diese Art der Gestaltung hat das Potential, lange zu funktionieren. Durch eine farblich zurückhaltende Wand- und Fußbodengestaltung bringst Du Ruhe in den Raum.
Wenn mit unterschiedlichen Accessoires Farbakzente dazukommen, hast Du eine sehr variable optische Erscheinung Deines Raumes, denn ein Kissen ist schnell ausgetauscht. Es bedeutet einen wesentlich größeren Aufwand, Wände neu zu streichen.
Was bei dieser langlebigen Art der Gestaltung aber extremst wichtig ist, ist, dass Du einen Farbraum wählst, der wirklich zu Dir passt.
Beispiel: Entscheidest Du Dich für eine unbunte Gestaltung in Grautönen, obwohl Du mit grau an sich gar nichts anfangen kannst, bewegst Du Dich im für Dich unpassenden Farbraum.
Und an dieser Stelle kommt der Vergleich mit den Schuhen ins Spiel. Meine Kundin vom Anfang des Posts hat sich für einen Farbton auf der Wand entschieden, der nicht in ihrem persönlichen Farbraum lag.
Hier im Laden fand sie ihre Entscheidung noch gut. Zu Hause hat sie eine Musterfläche mit dem ausgesuchten Farbton angelegt und nichts mehr war gut.
Es fühlte sich an, wie in nicht passenden Schuhen eine Wanderung zu machen. Natürlich kannst Du auch in unpassenden Schuhen wandern, aber Du wirst keine Freude daran haben. Es wird wahrscheinlich eher so sein, dass es drückt, mühsam wird, Du keine Lust mehr zum Laufen hast.
Beim Wohnen ist es genau so. Wohnen kann sich auch unpassend und unbequem anfühlen.
Meiner Ansicht nach sollte es aber nicht so sein. Deine Wohnung ist der Ort des Rückzugs, des Wohlfühlens, der Regeneration, und deswegen sollte alles perfekt zu Dir passen.
Meine Kundin hat sich vor der Renovierung aus genau diesem Grund für einen anderen Farbton entschieden, und das war gut so.
Abschließend stellt sich Dir wahrscheinlich die Frage, wie Du den für Dich passenden Farbraum findest. Dazu gibt es mehrere Lösungen:
- Sehen üben. Schau Dir Einrichtungsfotos an, zum Beispiel bei pinterest oder in Wohnzeitschriften. Achte auf die Farbzusammenstellungen des Bildes und nicht auf das Motiv. Je mehr Du Dir ansiehst, desto sicherer wirst Du in Deinen Vorlieben und Abneigungen.
- Farbtöne mischen mit Wasserfarbe. Kein Witz! Auch dadurch bekommst Du das Thema Farbe für Dich im Wortsinn „in den Griff“.
- Unterschiedliche Farbtonmuster aus dem Baumarkt mitnehmen und damit Farbzusammenstellungen legen. Variieren. Rumspielen. Auch so bekommst Du einen guten Eindruck davon, was Dir gefällt.
Probier es aus. Ich bin gespannt, was bei Dir funktioniert und freue mich über Deinen Erfahrungsbericht im Kommentar oder per E-Mail.
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