Akustische Raumgestaltung
CategoriesGestaltungsgesetze
Vielleicht wunderst Du Dich gerade. Akustische Raumgestaltung? Was soll das denn sein?
Des Rätsels Lösung ist folgende: Ein Raum wirkt nicht nur optisch auf Dich, sondern auch über Deine anderen Sinne. Also auch über Dein Gehör.
Sehen und Hören gehören zu den sogenannten Fernsinnen, da sie es Dir ermöglichen, Informationen auf lange über lange Distanzen wahrzunehmen. Tasten, riechen und schmecken hingegen finden direkt in bzw. an Deinem Körper statt. Über das Hören nimmst Du etwa 10% aller Informationen auf.
Ein Raum kann hallig klingen. Sind zu viele harte und glatte Oberflächen vorhanden, also große Fenster, Laminat- oder Fliesenboden, große Schränke, geflieste oder sehr hohe Wände, dann ist von allen Geräuschen im Raum ein Echo zu hören. Dieser Effekt wird Dir aus Treppenhäusern, der Bahnhofs- oder Flughafenhalle oder Kirchen bekannt sein. Um den Nachhall in Wohn- und Geschäftsräumen zu senken, kannst Du weiche Oberflächen hinzufügen, beispielsweise Gardinen, Teppiche und Polstermöbel. Auch denkbar ist ein Baumwollputz für die Wände.
Ein Raum kann aber genau so zu wenig Nachhall haben. Über diesen Effekt habe ich letztens in einem Hotel-Einrichtungs-Magazin gelesen und war selbst erstaunt. In Großraumbüros kann eine zu wenig hallige Akustik dazu führen, dass Du jedes Wort Deiner Arbeitskollegen verstehst und dadurch gestört wirst. Dieses Problem bekommt leider nur jemand in den Griff, der sich hauptberuflich mit Raumakustik befasst. Mit „Hausmitteln“ kannst Du nichts ausrichten.
Auch Musik ist ein Teil der akustischen Raumgestaltung. In Deiner Wohnung sagt Musik etwas über Dich und Deine Mitbewohner aus, und das soll auch so sein.
Im Objektbereich hingegen hat Musik jedoch eine andere Wirkung, denn sie kann und soll die Wirkung des Raumes unterstützen. Stell Dir eine Bar vor, in der Rockmusik läuft und stell Dir eine zweite Bar vor, in der elektronische Lounge-Musik gespielt wird.
Vielleicht unterscheidet sich die Raumgestaltung der beiden Bars in Deiner Vorstellung. Wahrscheinlich unterscheiden sich auch die Besucher dort oder die Getränke auf der Speisekarte.
Und nun stell Dir eine dritte Bar vor, in der einfach nur das Radio läuft, inklusive Nachrichten und ernster Gesprächsrunden zur aktuellen Flüchtlingsproblematik. Auch diese Art der Beschallung übt ihre Wirkung auf Dich aus, aber welche?
Wie Du gesehen hast, ist die akustische Gestaltung Deiner Räume ein genau so wichtiger Teil wie die optische Gestaltung, auch wenn es dafür weniger harte Regeln gibt.
Frag Dich, wie Deine Räume klingen sollen. Und dann bring genau das in die Räume hinein. Du wirst merken, dass sie „stimmiger“ werden – im Wortsinn.
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