Rezension: Handbuch Polstern
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Ich schleiche seit Ewigkeiten um den Gedanken herum, gemeinsam mit meiner Kollegin Simone Stehle aus Celle ein Möbelstück zu polstern. Besser gesagt: ich möchte von ihr lernen, wie polstern funktioniert.
Deswegen habe ich immer mal wieder in Bücher zum Thema hineingelesen, hatte aber nie eine Idee, wie polstern denn nun funktionieren könnte.
Dieses Jahr ist bei DVA von Alex Law ein weiteres Buch über das Polstern erschienen mit dem Titel Handbuch Polstern, was ich unbedingt lesen musste.
Auf dem Buchrücken steht: „Schon mit einigen wenigen Grundtechniken können viele Polstermöbel erfolgreich aufgearbeitet werden.“ Ich war gespannt.
Der Aufbau des Buches hat mich sehr angesprochen. Alex Law, der Autor, ist in der Praxis und in der Lehre unterwegs, und das merkt man.
Das Buch fängt an mit der Vorstellung der Werkzeuge, die zum Polstern benötigt werden. Wenn das Werkzeug sehr spezifisch ist, steht im Text meist eine Werkzeug-Alternative, die der interessierte Laie für seine ersten Polsterversuche stattdessen verwenden kann.
Es folgt dann eine ausführiche Materialbeschreibung.
Nach der Werkzeug- und Materialübersicht werden alle Arbeitsschritte in der Reihenfolge erklärt, die es benötigt, ein altes Möbelstück auseinanderzubauen, um es dann neu aufzubauen. Zu jedem Arbeitsschritt werden alle wichtigen Arbeitstechniken erklärt und mit Zeichnungen veranschaulicht. Mir hat sehr gut gefallen, dass immer im Text steht, weshalb die Technik wie funktioniert und was es für Konsequenzen hat, einen Arbeitsschritt wegzulassen oder eine Abkürzung suchen zu wollen.
Am Ende des Buches gibt es dann einige Projekte mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Zu jedem Projekt ist der entsprechende Möbeltyp abgebildet und in Listenform die Arbeitsschritte aufgezählt. Diese Liste kann man dann in den ersten Teilen des Buches nachschlagen und Schritt für Schritt nacharbeiten.
Sollte Dich die Neugier aufs Polstern gepackt haben, ist dieses Buch eine sehr lohnenswerte Lektüre.
Wie ich am Anfang schrieb, war Handbuch Polstern nicht mein erstes Buch zum Thema, aber das mit Abstand anschaulichste. Ich hatte beim Lesen das Gefühl in der Werkstatt zu stehen, Alex Law neben mir und seine Stimme im Ohr. Mir wurde nahezu jede aufkommende Frage bereits ein Satz später beantwortet. Auch die auf dem Buchdeckel stehende Feststellung, dass es im Grunde nur wenige Techniken braucht, um viele Möbeltypen aufzuarbeiten, hat sich im beim Lesen des Buches bestätigt.
Ich erhöhe den sozialen Druck auf mich und erzähle jetzt, dass mein Schreibtischstuhl eine Überarbeitung benötigt. Der Bezugsstoff ist löchrig und das Polstermaterial verfilzt und bröselig. Bezugsstoff liegt schon hier, mir fehlt noch Schaumstoff für Sitzfläche und Rückenlehne. Sobald das Material da ist und ich ein Wochenende Zeit habe, nehme ich das Projekt in Angriff.
Ich halte Dich auf dem Laufenden, sowohl auf der Facebook-Seite als auch seit neuestem auf Instagram.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.
Nachtrag eineinhalb Jahre später: Das Projekt Schreibtischstuhl selbst polstern ist grandios gescheitert. Ich habe hochmotiviert angefangen, das Kissen der Rückenlehne auseinanderzuehmen, um es dann nachzubauen. Die Kombination aus wenig Zeit und Tagesgeschäft am Laufen halten führte dann dazu, dass der Bausatz ein Jahr im Schrank lag und ich auf einem Stuhl ohne Rückenpolster saß. Geht alles.
Irgendwann kam dann der Polsterer, der ein Sofa für ein anderes Projekt abgeholt hat, und dem habe ich dann Stuhl, Kissenbausatz und Polsterstoff mitgegeben. Ich liebe den neuen Look meines Stuhls und weiß nun immer noch nicht, wie Polstern in der Praxis funktioniert.
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